MFWH 01-01-01 MFT - Funktionsübersicht-s.jpg
Eine
2D-Funktionsübersicht des Tischrahmens. Eine derart zusammen geschnittene Funktionsübersicht gibt es real im CAD nicht, die Bauteile sind auf verschiedenen Layern angeordnet, die einzeln sichtbar oder unsichtbar geschaltet werden können. Man kann sie alle auf einmal einschalten, doch dann sieht man nicht sehr viel

Bei der Darstellung des Hubrahmens werden hauptsächlich zwei Layer sichtbar geschaltet:
- die Bauteile des Hubrahmens und
- die Bauteile für die innere Mechanik.
Bei der Darstellung des Basisrahmens:
- die Bauteile des Basisrahmens und
- wiederum die Bauteile für die innere Mechanik, die schließlich die verbindenden Elemente zwischen beiden Rahmen ausmachen.
Von jeder dieser beiden Darstellungen erzeugt mir das CAD ein Bild im JPEG-Format, die ich dann mittels einer Bildbearbeitung zu der gezeigten Darstellung zusammengefügt habe. Die unterschiedlichen Farben kann ich im CAD transparent einstellen und ermöglichen mir so einen
Röntgenblick ins Innere des Systems. Und das immer in der Hoffnung, mögliche Kollisionen frühzeitig zu entdecken. 3D-CAD-Systeme wären da gnadenlos im Vorteil - ich hab' aber das Zeichnen noch mit der Ziehfeder erlernt, da gehörte das Wort
Blaupause noch zum täglichen Sprachgebrauch.
MFWH 01-02-01 MFT - Hubrahmen-ÜSII-m.jpg
Der
Hubrahmen ist konsequent quadratisch aufgebaut. Zu der Konsequenz eines Quadrates zählt die Eigenschaft gleicher Seitenlänge - die erweiterte Konsequenz trifft dann auf alle Bauteile einer Gruppe zu und von den Gruppen gibt es zwei:
- Die Gruppe der Seitenwände. Bei den Seitenwänden gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen, auch wenn die äußeren Abmessungen identisch sind. Der Unterschied besteht in den Hartholzeinlagen, die für die Kugellager der Hubmechanik benötigt werden.
- Die Gruppe der inneren Streben. Auch hier könnte es zwei unterschiedliche Ausführungen geben, denn bei zwei Streben wird die Ausnehmung zur Berücksichtigung einer Lagerwelle nicht benötigt. Um aber eine Konfusion während des Verleimens auszuschließen, wurden alle Streben nach gleichem Muster hergestellt.
MFWH 01-02-01 MFT - Hubrahmen Tischplatte-s.jpg
Hubrahmen - Tischplatte 01-02-01. Die Tischplatte wird nach der Art eines MFTs hergestellt, wobei ich die Anzahl der Löcher begrenzt habe. Man kann sie bis auf 4 Ausnahmen noch beliebig erweitern. Die Ausnahmen betreffen die äußersten 4 Eckpunkte der Tischplatte, weil sich darunter die Hubmechanik verbirgt, die nicht gestört werden möchte.
DSC_4459s.jpg
Die
Hubrahmen - Tischplatte muss in allen Details die Konsequenzen eines Quadrates erfüllen.
- Alle Seiten müssen die gleiche Länge haben und rechtwinklig zu einander stehen.
- Alle durch die Fräsungen hergestellten Quadrate (2) müssen mit dem Quadrat der Platte konzentrisch liegen.
Die Kontrolle der Fräsungen habe ich nach der im Bild gezeigten Methode durchgeführt. Der Kontrollstab entstand aus einem Multiplex-Reststreifen, den ich genau zwischen den eingesteckten Klötzchen eingepasst habe, diese Kontrolle wird an 8 Stellen durchgeführt. Die Länge des so entstandenen Kontrollstabes wird hernach für die exakte Bestimmung der Länge der Seitenwände (01-02-02) verwendet.
Die Kontrolle des innersten Quadrates? Aber sicher! Nur nicht das Quadrat selbst, das ergibt sich von selbst, wenn man mit einem etwas kürzeren Kontrollstab die Parallelität der Fräsungen für die innere Strebe überprüft. Nach weiteren 8 Kontrollen ist das auch erledigt.
Bei sich ergebenden Abweichungen gegenüber der Zeichnung, können diese Abweichungen bei der Herstellung der nachfolgenden Bauteile berücksichtigt werden.
MFWH 01-02-02 MFT - Hubrahmen Seitenwände-s.jpg
Hubrahmen - Seitenwände 01-02-02. Die 4 Seitenwände werden in zwei verschiedenen Ausführungen benötigt, im Zuschnitt sind jedoch alle gleich und zwei davon erhalten zusätzliche Ausschnitte für die Hartholzeinlagen.
Die Zeichnung enthält besondere Angaben mit Bezug auf die Hartholzeinlagen:
- Die Lage der Ausschnitte im Multiplex-Werkstoff der Seitenwände. Hierbei kann die exakte Lage der Ausschnitte im Rahmen üblicher Toleranzen etwas variieren. Nur die Größe der Ausschnitte sollte immer gleich sein, weil es das Anpassen der späteren Hartholzeinlagen ungemein erleichtert.
- Die Lage der Ausschnitte in den Hartholzeinlagen daselbst. Ich habe mich dafür entschieden, die Hartholzeinlagen nur bezüglich der äußeren Form vorzufertigen und die innere Form erst nach dem Verleimen der Seitenwände mit den Hartholzeinlagen herzustellen.
Die Herstellung der äußeren Form ist natürlich ein Fall für die Bandsäge. Angezeichnet wird aber nur
ein Stück. Nach dem Trennen auf der Bandsäge werden Multiplex-Streifen zur Nachbearbeitung der geraden Kanten mit Drahtstiften vorübergehend fixiert, so dass auch diese Kanten mittels eines Bündigfräsers glatt gezogen werden können. So entsteht dann aus dem ersten Stück eine perfekte Schablone, die a) zum Anzeichnen und b) zum Kopieren auf der Fräse verwendet werden kann.
DSC_4461_63s.jpg
Meine gute alte Horizontalfräse. Der Windabweiser aus einem Stück Sperrholz stellt zwar vom Aussehen her nicht das Optimum dar, dafür ist er aber sehr wirkungsvoll. Und einmal eingestellt, sind 8 Ausschnitte blitzschnell ausgeführt.
MFWH 01-02-03 MFT - Hubrahmen innere Streben-s.jpg
Hubrahmen - innere Streben 01-02-03. Eigentlich müssten auch hier zwei verschiedene Ausführungen beschrieben werden. Ursprünglich war es ein glattes Bauteil mit nur einer gefrästen Nut. Die Ausnehmung auf der linken Seite ist erst später hinzugekommen, deren Notwendigkeit sich bei einer weiteren Passprobe ergeben hat. Im CAD war mir das nicht aufgefallen, aber es war noch rechtzeitig genug. Benötigt werden diese Ausnehmungen nur an zwei Streben, um jedoch beim Verleimen nicht in Stress zu geraten, habe alle 4 Streben gleich ausgeführt.
DSC_4460s.jpg
Noch eine Kontrolle. Trocken lassen sich Bauteile meistens problemlos ineinander fügen. Der Stress kommt dann erst beim Verleimen auf. Hier habe ich noch einmal die exakte Länge der inneren Streben vermessen und bei Bedarf entsprechend angepasst.
DSC_4464s.jpg
Und noch einmal
Fingerzinken fräsen. Eigentlich handelt es sich hier nur um das Nachfräsen von schon auf der FKS vorbereiteten Zinken. Das habe ich bewusst so gemacht, da ich die Ausbrüche auf der FKS nur auf Sicht hergestellt habe. Da die Fräser nicht mehr das gesamte Material ausräumen müssen, erhöht sich die Standzeit der Fräser beträchtlich. Hinzu kommt, dass es gerade bei Multiplex kaum mehr zu Ausrissen kommt.
DSC_4465s.jpg
Eine
erste Passprobe mit gezinkten Bauteilen. Noch sind die inneren Streben ohne zusätzliche Ausnehmung ausgeführt. Zum Verleimen ist es aber noch zu früh, da die Einlagen aus Hartholz noch angefertigt werden müssen.
MFWH 01-02-06 MFT - Hartholzeinlage-s.jpg
Hubrahmen - Hartholzeinlage 01-02-06. Die Hartholzeinlagen werden aus Buche-Leimholz gefertigt. Aber nur die äußere Form. Die inneren Ausschnitte werden erst dann angefertigt, nach dem die Einlagen in die Seitenwände (01-02-02) eingefügt und verleimt wurden.
DSC_4466_67s.jpg
Die
Verleimung der Hartholzeinlagen über Nacht. Und das Ergebnis nach dem letzten Arbeitsgang. Auch hierbei war meine bereits erwähnte Horizontalfräse wieder einmal im Einsatz. Die Horizontalfräse ermöglicht für "Holzverhältnisse" hochpräzises Arbeiten, was im Sinne dieser Lagerstellen nur von Vorteil sein kann.
DSC_4471s.jpg
Der untere
Basisrahmen jetzt mal ganz oben. Der Hubrahmen ist hierbei noch nicht verleimt. Es ging darum, das Zusammenwirken beider Rahmensystem zu testen. Dabei fielen die fehlenden Ausnehmungen an den inneren Streben auf. Bedingt durch diese Entdeckung habe ich zunächst kein Foto gemacht, sondern erst dann, als die Modifizierung der inneren Streben schon abgeschlossen war.
DSC_4470s.jpg
Der
Hubrahmen kurz vor dem Verleimen. Diese Ansicht kommt der Eingangs gezeigten grafisch erzeugten Übersicht schon sehr nahe. Sehr schön kommen auch die Fingerzinken zu Geltung. Und da jetzt alles sehr schön passt, sollte es auch ans Verleimen gehen.
DSC_4474s.jpg
Für die
Verleimung hatte ich mir zuvor einen Verleimstand eingerichtet. Dies einen Verleimstand zu nennen, ist vielleicht etwas übertrieben, aber es erfüllt seinen Zweck. Die Oberfläche meines Werktisches hat eine Planität, die für meine Bedürfnisse zufriedenstellend ist. Nun habe ich mir mit einigen Distanzklötzen und zwei OSB-Resten eine zweite plane Ebene geschaffen. Diese zweite Ebene ist natürlich mit dem Werktisch (vorübergehend) fest verbunden. Mit den Zwingen kann man so unter die OSB-Streifen greifen, um so der Tischplatte für den späteren Hubrahmen das Schüsseln auszutreiben, die eingeleimten Seitenwände und inneren Streben sollten das auch in Zukunft zu verhindern wissen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.