Hallo zusammen,
in einer losen Folge von Werkstattstunden geht es immer mal wieder etwas weiter. Daher heute auch endlich für euch ein kleines Update.
Aktivkohlefilter gegen GerücheEinige Wochen zuvor hatte ich schon erwähnt, dass ich einen Aktivkohlefilter gegen Gerüche ausprobieren möchte. Das habe ich dann auch getan.
Das ist der Filter, den ich 'verbaut' habe, ein handelsüblicher Aktivkohlefilter für Küchen-Dunstabzugshauben.
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Diesen habe ich auf das Gitter vom Raumlüfter zugeschnitten.
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Und einfach zwischen die beiden Filter des Raumlüfters geklemmt.
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Hat es was gebracht?
Das ist leider schwer zu sagen. Ich habe den Raumluftfilter beim Ölen laufen lassen und auch hinterher noch einige Zeit, bzw. über zwei Tage hinweg immer mal wieder etwas. Ich bilde mir ein, dass der Geruch schneller verflogen ist als vorher. Das könnte aber auch daran liegen, dass es draußen kälter war und ich drinnen mehr geheizt habe. Oder dass es etwas windiger war und der Durchzug quer durch den Keller etwas besser. Oder am Mondstand, an der Wetterlage, dem Klimawandel oder der Magie der Weihnachtszeit.
Würde ich es zum Nachmachen empfehlen?
Auch schwer zu sagen. Bei dem Preis kann man eigentlich nicht viel falsch machen wenn man eine Werkstatt hat, die schlecht zu belüften ist. Vielleicht mag es nochmal jemand ausprobieren und seine Erfahrung teilen. Oder vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich den Effekt etwas besser messen könnte als nur mit Gefühl.
BeizenWeil ich das Ergebnis wunderbar finde, hier noch einmal ein schönes Beispiel für die Beiz-Reparatur:
An der 'Wasserschaden'-Stelle habe ich erst einmal noch etwas das noch vorhandene Öl abgeschliffen.
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Dann Beize aufgepinselt.
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Beim Trocknen schon Panik bekommen, dass mit einem Wasserrand alles nur noch schlimmer geworden ist.
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Mit ein wenig Feingefühl ließ sich der Übergang aber schön verstreichen und das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend!
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Das hier waren ebenfalls zwei Kandidaten mit Wasserrand an der unteren Kante. Das Bild ist nach dem Ölen gemacht und auf dem Bild fallen die helleren Stellen noch mehr auf als in Natur.
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Da ich die Fronten nicht vorher abschleifen konnte, bzw. wollte (weil ja schon altes Öl darauf war), habe ich am Ende noch etwas mit sehr feinem Schleifvlies nachgeschliffen, vor allem an den neu gebeizten Stellen.
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Danach musste ich noch die Muschelgriffe sauber machen. Mal ehrlich, Muschelgriffe - das hat sich doch bestimmt ein Mann ausgedacht, der noch nie eine Küche geputzt hat! Denn wirklich gut sauber machen lassen sie sich nicht.
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Schubladen und neues WerkzeugDen letzten, noch fehlenden Schubladenboden hatte ich auf der FKS schnell zugeschnitten nachdem diese wieder von den ganzen Fronten, die darauf zum Trocknen lagen, befreit war.
Für die übrig gebliebene Möbelfolie habe ich direkt eine Verwendung gefunden. Hässliche Werkstattmöbel könne auch von Möbelfolie nur profitieren. Bei Gelegenheit werde ich aus den restlichen Möbelfolien-Streifen mein eigenes Folien-Leimholz herstellen und auch die anderen weißen Fronten noch beziehen.
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Da ich beim Massen-Auseinanderschrauben der Schubkästen fast einen Krampf in der Hand hatte, habe ich mir für den Zusammenbau dann noch einen neuen Schrauber gegönnt, den kleinen Bosch GSR Mx2Drive.
Meine Hoffnung war: kleiner Schrauber = für kleine Hände.
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Leider ein Trugschluss. Bosch Blau = für Handwerkerhände.
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Den Abzug betätigen geht bei mir nicht mit den letzten Fingergliedern, sonder mit dem ganzen Finger.
Wirklich gut in meiner Hand liegt daher auch dieser Schrauber nicht. Aber zumindest ist er schön leicht.
Der Schrauber hat 2 Stufen. Wenn man den Schalter nur halb eindrückt, dann läuft er schnell. Drückt man ihn ganz ein, dann läuft er langsamer. Anfangs hatte ich das nicht bemerkt und jedes Mal wenn ich (zufällig) ganz reingedrückt habe gedacht, der Akku geht schon zur Neige.
Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, dann passt das gut. Erst mit schnellem Gang die Schrauben eindrehen und zum Ende hin dann den Schalter weiter durchdrücken und im langsamen Gang verhindern, dass die Schraube zu weit ins Holz dreht.
Natürlich habe ich für euch getestet wie lange der Akku hält. Beim Einschrauben der 3mm Durchmesser-Schrauben mit variabler Länge zwischen 20 bis 30mm konnte ich 285 Schrauben mit einem Akku eindrehen.
Das hat nicht für alle Schubladen gereicht, aber dafür ist ja ein zweiter Akku dabei.
Praktisch ist auch, dass das Ladegerät sich auch für 12V Akkus eignet.
Würde ich diesen Schrauber empfehlen?
Als Zweit/Dritt/Viert-Schrauber für den Möbelbau ist er auf jeden Fall praktisch, da ein Stück leichter und handlicher als ein 12V Schrauber. Gerade bei über 300 Schrauben am Stück ist der Unterschied doch spürbar.
Und z.B. für Rückwände befestigen oder ähnliches braucht man ja auch nicht mehr Power.
Mit einer 4,5mm Schraube in ein halb vorgebohrtes Loch hatte er aber schon seine Schwierigkeiten.
Und für kleine Hände ist er leider auch nicht der Heils-Bohr-Bringer.
FlickarbeitenZurück zum Holz. Ein paar Macken musste ich noch ausbessern. Da die entsprechenden Fronten und Schränke noch nicht geölt waren, habe ich das nicht mit Hartwachs, sondern mal wieder mit Holzkitt gemacht.
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Zum Glück habe ich im Sommer nicht nur reichlich Schokoladeneis aus der Packung genascht und so eine praktische Schüssel für das Wasser, sondern auch reichlich Eis am Stiel. Ein passender Spachtel war so schnell zurecht geschliffen.
Nicht kleckern, sondern klotzen ist bei Holzkitt die Devise, daher habe ich die Tube links liegen lassen und direkt eine Dose gekauft. Nussbaum ist in diesem Falle auch passend für Teakholz und Kambala - meine Hoffnung daher, dass es halbwegs passt.
Nach dem Öffnen sieht es auch etwas wie Schokoladeneis aus. Jetzt nur nicht schwach werden!
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Vorher: an zwei Stellen abgeplatze Kante:
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Nachher (vor dem Ölen): beide Stellen aufgefüllt mit Holzkitt, getrocknet und verschliffen:
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Auf der Unterseite eines Hängeschranks, breite Kratzer und Löcher:
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Aufgefüllt mit Holzkitt:
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Und das Ergebnis nach dem verschleifen (noch vor dem Reinigen) - der Kratzer ist links unten, ein weiterer oben mittig, und ein paar Löcher habe ich auch noch gefüllt.
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Und zum Abschluss noch etwas für euch.
Auf einer Rolladenfront ist leider ein ziemlich großer, tiefer aber nicht breiter Kratzer, auch noch entgegen die Maserung. Holzkitt hilft da eher nicht. Ich habe schon versucht ein bisschen zu schleifen, aber der Kratzer ist doch recht tief.
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Hat jemand eine Idee, wie ich diesen Kratzer kaschieren könnte? Momentan hoffe ich noch, dass das Ölen es etwas dezenter macht, bzw. bin ich bei akzeptieren und als 'Erinnerung an ein vorheriges Küchenleben' anerkennen...
Viele Grüße,
Jana
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