erstmal kurz ein paar Worte zu mir: Ich bin Sven und mich hat vor etwa einem halben Jahr das Holzwerken Fieber gepackt und lese, lerne und plane seither fleißig Projekte. Zum Leidwesen meiner Frau hat sich inzwischen auch ein stattlicher Maschinenpark im Keller angesammelt.

Unter anderem besitze ich eine Bosch GTS 10 XC und muste feststellen, dass diese leider nicht wirklich zu Querschnitten taugt. Natürlich gibt es dafür alternativen wie einen Cross Cut Sled und das Henn'sche Zuschnittbrett. Da mir jedoch ohnehin noch ein Werktisch fehlt, habe ich mich dazu entschlossen Lothar's Variante des MFT/3 nachzubauen:
http://the-bavarian-woodworker.com/mft-nachbau-2/
Gestern abend habe ich dazu bereits einen Thread in einem anderem Woodworking-Forum eröffnet und wurde gefragt, warum ich nicht den Lothar direkt anspreche. Etwas verwundert habe ich recherchiert wie das gemeint ist und festgestellt, dass der Urheber (ich kannte ihn bis gestern nur als "The Bavarian Woodworker") Lothar ist und der Betreiber dieses Forum's, in welchen ich übrigens bereits seit einiger Zeit angemeldet bin und fleißig mitlese!

Hier meine Gründe warum ein MFT-Nachbau und warum genau dieser:
Exakte Querschnitte möglich (meine GTS 10 XC taugt nicht dafür)
Relativ klein und auf Rollen mobil (meine Werkstatt ist klein)
Stauraum unter der Arbeitsfläche
Aufgrund des hohen Eigengewichts trotz Rollen gut belastbar, sogar für Hobelarbeiten geeignet (zumindest laut TBW)
Ich habe diesen nun mit einer kleinen Abweichung vom Original in Sketchup nachmodelliert:
Da dies mein erstes Woodworkingprojekt in dieser Größenordnung ist habe ich mir dazu viele Gedanken gemacht und hoffe auf euer Feedback, sofern irgendwas nicht so funktionieren kann wie ich es mir vorstelle!

Rahmenkonstruktion
Die "kleine Abweichung" von der ich sprach bezieht sich auf die Rahmenkonstruktion. Im Original nutzt Lothar Dominos um die KVHs zu verbinden. Nun ist es so, dass ich keine Dominofräse besitze und aufgrund des erheblichen Preises mir auch keine für dieses Projekt kaufen möchte. Daher habe ich etwas umgeplant und versuche die Verbindung klassisch mit Schlitz und Zapfen herzustellen. Hier am Beispiel des Tischbeines:
Wie man sieht möchte ich die die oberen, schmaleren Zargen mit 20 mm x 30 mm x 50 mm Zapfen verleimen. Die beiden unteren Zargenzapfen (40 mm x 30 mm x 55 mm) treffen sich auf Gehrung. Da dies das erste mal ist, dass ich Verbindungen mit Schlitz und Zapfen herstellen würde bin ich mir unsicher, ob das so wie dargestellt hält, was meint ihr?
Ich plane Schlitze und Zapfen wie folgt herzustellen. Zuerst würde ich mir eine Frässchablone für meine Oberfräse und Kopierring anfertigen, mit welchen ich die Schlitze präzise und wiederholgenau herausfräsen möchte. Nachgearbeitet wird mit dem Stechbeiten. Für die Zapfen würde ich wiederholt Querschnitte mit meiner TS 55 REBQ auf der provisorisch festgezwingten MFT-Lochplatte und Bench Dogs herstellen. Dabei würde ich mich für den ersten Zapfen langsam an die notwendige Tiefe / Breite rantasten und danach alle weiteren Zapfen mit demselben Anschlag aussägen. Ein Problem bei dem 80 x 80 KVH ist die Höhe der Bankhaken, um die Führungsschiene winkling auf den Zapfen platzieren zu können. Diese sollten mindestens 90 mm über der MFT-Platte herausstehen, damit man die auf den Zapfen liegende Führungsschiene noch winkling anlegen kann. Erst heute bin ich auf der Suche nach solchen Bankhaken fündig geworden:
https://www.dictum.com/de/elektrowerkze ... dog-720653
Davon habe ich mir direkt zwei bestellt und hoffe, dass dies damit gelingt.
Materialbeschaffung und Zuschnitt
Wie bereits erwähnt würde ich den Rahmen originalgetreu aus 80 x 80 KVH NSi herstellen. Dieses besorge ich beim Holzhändler meines Vertrauens und lasse es dort mit leichter Überlänge für den Transport im Kofferraum zuschneiden. Für den exakten Zuschnitt nutzt Lothar eine Kappsäge, welche ich nicht habe. Daher möchte ich den Zuschnitt auch auf dem MFT mit den langen Benchdogs machen. Da meine TS 55 eine maximale Sägetiefe von 55mm unterstützt, müsste ich jedes Holz einmal wenden und erneut sägen für den Trennschnitt.
Verleimen
Für das Verleimen möchte ich mir jeweils zwei Bessey REVO KRE 80 und zwei Bessey REVO KREV 150 zulegen. Wenn ich das Verleimen nach und nach mache, reichen dann diese vier Zwingen aus? Über die genaue Reihenfolge des Verleimens muss ich mir noch Gedanken machen, das hat ja noch etwas Zeit

Was meint ihr, klappt das so oder muss ich umplanen? Freue mich auf Feedback!
Grüße,
Sven