Weiter ging es an diesem Wochenend:
Es stand an: unser aller liebste Beschäftigung - Schleifen. Ich hatte ja bis P120 schon vor geschliffen, aber es fehlten noch P180 und P240.
Zuerst einmal wurde alles aufgebaut. Ich kann jedem nur Schubkästen unter der Werkbank empfehlen, gerade bei großen Teilen sind sie einfach immer wieder praktisch als Ablage:
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Hier noch ein kleiner Tipp für alle, die meine
Nutschienen Benchdogs nachgebaut haben. Sie eigenen sich auch prima dazu, sehr dünne Teile, wie z.B. die Anti-Rutschmatte auf der Werkbank zu fixieren.
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Eigentlich sollte die Anti-Rutschmatte ja nicht rutschen. Aber ich habe schon einige (von günstig bis teuer) durch und noch keine gefunden, die beim Schleifen unter dem Werkstück nicht irgendwann mitrotiert.
Praktisch ist es auch, den Saugschlauch 'von oben' kommen zu lassen. Dann zieht wenigstens dessen Gewicht nicht auch noch an der Maschine. (leider etwas unscharf)
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Mein Aufbau ist leider nicht mehr so optimal, da der Sauger in dieser Persepektive links hinten im Bild steht und ich den Schlauch durch die Raummitte um mich herum führen muss. Platztechnisch geht das aber nicht mehr anders. Was ich mir mal noch anschauen möchte wären die flexiblen Schläuche von Festool. Ich bin bisher immer vor dem Preis zurück geschreckt, aber mein Saugschlauch ist doch recht starr und das nervt auf Dauer.
Auch unverzichtbar beim nervigen Schleifen: Musik! Für diesen Zweck habe ich mir (schon lange her) einen günstigen Kapselgehörschutz mit Audio-In gekauft. Ja, klar, heutzutage gibt es auch Bluetooth, aber dann greift man auch gleich tiefer in die Tasche. Dieser Gehörschutz (Howard Leight SNR31) ist für knapp 30€ zu haben und für kurzzeitige Anwendung durchaus brauchbar (den ganzen Tag wollte ich ihn nicht tragen, da der Schallschutz nicht ganz so hoch ist wie bei anderen).
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Alles vorbereitet, also konnte es losgehen.
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Hier in nur einem Bild abgehandelt, aber natürlich hat das Schleifen (gefühlt) eeeeendlos gedauert.

Und wie immer an dieser Stelle der Aufruf an Bosch, Mafell, Festool und Co: es gibt auch Menschen mit kleinen Händen! Bitte baut doch endlich mal einen Schleifer für diese vernachlässigte Zielgruppe!
Ganz ehrlich, ich bin schon in Versuchung mir eine Schleifmaus für DYI-Mädels zu kaufen...
Zur Mittagspause hatte ich noch Oberflächentests vorbereitet. Alles, was an Rest noch da ist und sich anbot. Von links nach rechts: Osmo TOPoil (weiß-pigmentiert), Lacklasur grau, Natural Möbel Hartöl, Clou Hartöl.
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Danach ging es weiter mit dem letzten Schliff mit P240. Da ich - wie ihr mittlerweile wohl zu genüge wisst - mit dem Schwingschleifer-Klotz-Griff Probleme habe, sich meine Hand vor allem beim nicht flächigen Schleifen beinahe verkrampft und ich damit auch den Schliff in der Senkrechte nicht richtig kontrollieren kann, habe ich mich zum Handschliff entschieden. Natürlich trotzdem mit Absaugung.
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(Und habe mich dabei schon fast dafür entschieden, sobald die Baumärkte wieder geöffnet sind mir die Schleifmäuschen anzuschauen... denn so viel wie ich per Hand werden die auch noch schaffen...)
Danach wurde nochmal alles entstaubt.
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(für die ganz Aufmerksamen sage ich es gleich: ich hatte das Bild vergessen und nachdem ich mit dem Ölen fertig war noch schnell gestellt. Deswegen sind die Kanten am Holz nicht gefast.

)
Die Hirnholz-Kanten der Querhölzer habe ich an den Seiten auch noch eben mit dem Handhobel etwas angefast, so dass sie in der Breite mehr oder minder genau mit einer kleinen Schattenfuge auf die Rahmen passen.
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Möglichen Nachbauern sei empfohlen die Fasen-Größe direkt etwas kleiner zu wählen so dass die Querhölzer genau darauf passen.
Da ich mir überlegt hatte, dass es einfacher ist, die Einzelteile erst zu ölen und dann zu verleimen habe ich die Domino-Verbindungen noch etwas abgeklebt. Soviel sei bereits verraten: ich glaube, das hat nicht wirklich gut funktioniert. PVC-Klebeband wäre vielleicht besser gewesen.
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Naja, ich hoffe einfach, die Dominos an sich reichen für die Verleimung aus. Denn in den Dübel-Löchern ist auf jeden Fall kein Öl. Ansonsten muss ich hier vielleicht nochmal etwas anschleifen.
Heute ging es dann los mit dem Ölen. Wir haben uns für Natural Hartöl entschieden. Zum Clou Hartöl war zwar kein Unterschied, ich hatte aber doch Bedenken, ob die Menge noch reicht. Ich hatte auch überlegt, ob ich für meinen Kleiderständer nicht lieber TOPoil nehme. Denn er wird am Ende im Raum mit Kirschbaum-Schränken stehen und soll daher eher schlicht sein. Allerdings ist das kein komplett eindringendes Öl, sondern die Pigmente legen sich auf die Oberfläche. D.h. beim Ölen muss man sich überlegen, wie man die Teile ablegt, um keine Abdrücke zu bekommen. Und darauf hatte ich heute einfach keine Lust. Und am Ende sind vermutlich die meiste Zeit soweiso so viele Kleider darauf aufgetürmt, dass man nicht viel vom Holz sieht.
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Nach zweimaligem Auftrag und Entfernen der Überstände durfte alles zum Ausdünsten und Trocknen in die Garage. Da darf es nun eine Woche liegen bleiben.
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Das war es somit für dieses Wochenende.
Bleibt gesund und viele Grüße,
Jana
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