Hallo Leute,
ich habe zwar immer fleißig mitgelesen, aber schon seit Ewigkeiten nichts mehr geschrieben.
Jetzt lasse ich euch aber wieder bei meinem aktuellen Projekt dabei sein. Im Titel hab ich keinen Schreibfehler, das stimmt schon so mit der Mehrzahl. Das erste Bett ist schon fertig zum aufstellen, das zweite ist so gut wie fertig und mit dem dritten hab ich noch nicht angefangen
Der Plan war zwei Betten zu bauen, aber ich habe bei der Holzmenge mit zuviel Verschnitt gerechnet und so hab ich mir noch nen dritten gesucht der ein Zirbenbett will.
Am Anfang war ein großer Stoß Zirbenpfosten mit 50mm Stärke und 4 Metern länge.
Zum Ablängen mit Übermaß kam die Akku Kettensäge zum Einsatz. Wenn ich einzelne Bretter habe nehm ich lieber die Stichsäge, aber gerade wenn alles zu nem Turm gestapelt ist gehts doch mit der Kettensäge viel einfacher. Grad Späne entstehen mehr, aber ob ich jetzt viel oder weniger wegkehre ändert nichts daran dass ich den Besen brauche
Nach dem Ablängen gings auf die Kreissäge zum Besäumen und Auftrennen. Beim Massivholzauftrennen hatte ich noch nie so starke Spannungen im Holz wie jetzt bei den Zirbenbetten. Ohne Keil in der Schnittfuge konnte ich bei vielen Schnitten nicht schneiden. Als die Pfosten aufgeschnitten waren hatte ich aber dann überhaupt keine Probleme mehr mit dem Verzug.
Weiter gings mit dem Abrichten der Flächen, auf Dicke hobeln und zum Schluss wurden die Kanten gefügt.
Da sahs zwischendurch mal so aus, micht wunderts dass ich den Überblick nicht verloren habe was mit was zusammengehört.
Späne wurden auch jede Menger produziert.
Anfangs wollte ich die Bettteile nicht verleimen, da ich aber so große Spannungen im Holz hatte schaffte ich es nicht die Teile in der richtigen Breite zuzuschneiden. So gabs nen großen Verleimmarathon. Hier war ich mal wieder froh über die vielen Zwingen die ich habe. Am Schluss sind mir dann schon die kurzen Zwingen für die Zulagen ausgegangen, da musste ich dann auf etwas länger Zwingen ausweichen.
Nachdem der Leim getrocknet war habe ich den überschüssigen Leim entfernt und noch mal alles durch den Hobel gejagt um die Höhenversätze zu beseitigen.
Als die Dicke bei allen Teilen gleich und ohne Versatz war wurden alle Teile noch auf die gleiche Breite gebracht. Zuerste mit etwas Übermaß auf der Kreissäge und dann für ne schöne Oberfläche nochmal durch den Hobel.
Viel Breiter hätten die Teile nicht sein dürfen, sunst hätten sie nicht mehr durchgepasst.
Was jetzt noch fehlt ist die richtige Länge, also die Kreissäge auf ablängen umbauen und alle Teile auf die richtige Länge kappen.
Verbunden habe ich die Ecken mit 10er Dübeln mit dem Duodübler. Da alle Teile die selbe Breite haben, habe ich einmal von links und einmal von rechts angehalten. So kann ich die Teile dann im weiter Verlauf noch drehen und muss nicht aufpassen wie sie richtig passen.
Das Betthaupt bekam noch ne Verbreiterung nach dem Dübeln. Um keinen Höhenversatz zu haben wurden kurzerhand ein paar Lamellos eingefräst. Die zieh ich hier den Dübeln vor weil man sie in der Breite noch verschieben kann und deshalb nicht so genau arbeiten muss.
Normal leg ich bei Breitenverleimungen bei den Zwingen nichts zu da nochmal auf Breite geschnitten wird. Da das Betthaupt aber schon aufs Endmaß geschnitten ist habe ich 2 Leisten zugelegt um keine Abdrücke der Zwingen zu bekommen.
Die Bettfüße habe ich wieder wie bei meinen anderen Betten gemacht. Ein Querriegel der in die Bettseiten gedübelt ist an welchem unten die zwei Füße befestigt sind. Die Schräge bei den Füßen ist fürs Auge, auch wenn man normal nicht viel von den Füßen sieht. Wenn man nicht zu weit vom Bett weggehen kann, scheint das Bett zu schweben.
Zur Positionierung beim Verleimen habe ich hier auch wieder Lamellos eingefräst.
Wenn man etwas Gefühl zum Zwingen ansetzen hat und mit dem Winkel kontorlliert kommt man so sogar auf 90 Grad ohne das man noch ne Verleimhilfe dazu zwingt.
Vom Schleifen und Kanten runden gibts keine Bilder, aber das kennt sicher jeder zur genüge
Also springen wir gleich zum zusammengebauten Bett. In der Werkstatt hab ich jetzt nur gesteckt. Das eine Bett soll metallfrei sein. Das wird dann am Aufstellungsort zusammengeleimt. Wenn man nicht zu viel Leim verwendet kann mans normalerweise mit etwas Gefühl und ein paar überzeugenden Schlägen mit dem Hammer auch wieder zerlegen. Das hoff ich zumindest
Die andern zwei Betten kriegen dann in den Ecken Eisenwinkel, die kriegt man dann sicher ohne Schaden zerlegt
Die anderen zwei Betten folgen noch. Da gibst dann auch noch Nachtkästchen dazu.
Zirbenbetten
Zirbenbetten
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Grüße Matthias
Re: Zirbenbetten
Moin Matthias,
wolltest du in die Massenproduktion einsteigen
Schon Mal interessant zu sehen wie viel Aufwand in so einem Bett steckt. Lässt du die Oberfläche unbehandelt oder werden diese beispielsweise noch mit Öl behandelt?
wolltest du in die Massenproduktion einsteigen
Schon Mal interessant zu sehen wie viel Aufwand in so einem Bett steckt. Lässt du die Oberfläche unbehandelt oder werden diese beispielsweise noch mit Öl behandelt?
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Re: Zirbenbetten
Moin Matthias
Schön auch hier mal ein Projekt mit Zirbenholz zu sehen.
Wie verhält das bei der Zirbe eigentlich mit Harz bzw. Harzgallen...ist das ein Problem?
Grüße Mario
Schön auch hier mal ein Projekt mit Zirbenholz zu sehen.
Wie verhält das bei der Zirbe eigentlich mit Harz bzw. Harzgallen...ist das ein Problem?
Grüße Mario
Re: Zirbenbetten
Servus Christian,
Eigentlich wollt ich nicht so in Massenproduktion gehn, das hat sich dann so ergeben
Die Oberfläche bleibt roh, das ist so gewünscht. Wenn dann hätte ich ein weiß pigmentiertes Öl oder ein Zirbenöl genommen. Die Zirbe wird sost sehr gelb wenn man sie normal ölt.
Servus Mario,
Ich persönlich mag ja den Geruch von Zirbenholz nicht wirklich, aber wenns nicht zu oft ist mach ich auch mal was in Zirbe.
Harzgallen kenne ich bei Zirbe überhaupt nicht. Weils ja ne Kiefernart ist kanns sein das der Splint zum Teil blau ist was ich bei einem Pfosten hatte. Das Harz im Holz selber merkt man am Werkzeug. An den Kreissägeblättern sieht mans, bei der Hobelmaschine wärs mir nicht aufgefallen, aber ich hab auch nicht drauf geachtet. Beim Schleifen merkt man auch noch das es sich zusetzt, zumindest beim händischen Rundung nachschleifen.
Aber Problem an sich gabs nicht.
Eigentlich wollt ich nicht so in Massenproduktion gehn, das hat sich dann so ergeben
Die Oberfläche bleibt roh, das ist so gewünscht. Wenn dann hätte ich ein weiß pigmentiertes Öl oder ein Zirbenöl genommen. Die Zirbe wird sost sehr gelb wenn man sie normal ölt.
Servus Mario,
Ich persönlich mag ja den Geruch von Zirbenholz nicht wirklich, aber wenns nicht zu oft ist mach ich auch mal was in Zirbe.
Harzgallen kenne ich bei Zirbe überhaupt nicht. Weils ja ne Kiefernart ist kanns sein das der Splint zum Teil blau ist was ich bei einem Pfosten hatte. Das Harz im Holz selber merkt man am Werkzeug. An den Kreissägeblättern sieht mans, bei der Hobelmaschine wärs mir nicht aufgefallen, aber ich hab auch nicht drauf geachtet. Beim Schleifen merkt man auch noch das es sich zusetzt, zumindest beim händischen Rundung nachschleifen.
Aber Problem an sich gabs nicht.
Grüße Matthias
Re: Zirbenbetten
Matthias hat geschrieben:
Servus Mario,
Ich persönlich mag ja den Geruch von Zirbenholz nicht wirklich, aber wenns nicht zu oft ist mach ich auch mal was in Zirbe.
Harzgallen kenne ich bei Zirbe überhaupt nicht. Weils ja ne Kiefernart ist kanns sein das der Splint zum Teil blau ist was ich bei einem Pfosten hatte. Das Harz im Holz selber merkt man am Werkzeug. An den Kreissägeblättern sieht mans, bei der Hobelmaschine wärs mir nicht aufgefallen, aber ich hab auch nicht drauf geachtet. Beim Schleifen merkt man auch noch das es sich zusetzt, zumindest beim händischen Rundung nachschleifen.
Aber Problem an sich gabs nicht.
Danke für die Info Matthias!
Grüße Mario
Re: Zirbenbetten
Hallo Matthias,
schön, hier mal wieder was von Dir zu lesen Also geht es Dir offensichtlich gut und auch alte Verletzungen sind gut verheilt.
So ein Bett aus heimischen Zirbenholz hat schon was. Zumindest, wenn auch die restliche Einrichtung des Schlafzimmers dazu passt. Auch wenn Du den Geruch nicht magst - er soll ja zumindest schlaffördernd wirken. Warst Du beim Hobeln der langen Teile zu zweit oder hast eine Auflage verwendet? Ansonsten kippen die langen schweren Teile doch nach unten weg, oder? Ich kann da auch noch die Tischverlängerung am Dickentisch empfehlen, damit hobelt sich's deutlich entspannter
Gruss, Klaus (der sich schon auf's zweite Bett freut)
schön, hier mal wieder was von Dir zu lesen Also geht es Dir offensichtlich gut und auch alte Verletzungen sind gut verheilt.
So ein Bett aus heimischen Zirbenholz hat schon was. Zumindest, wenn auch die restliche Einrichtung des Schlafzimmers dazu passt. Auch wenn Du den Geruch nicht magst - er soll ja zumindest schlaffördernd wirken. Warst Du beim Hobeln der langen Teile zu zweit oder hast eine Auflage verwendet? Ansonsten kippen die langen schweren Teile doch nach unten weg, oder? Ich kann da auch noch die Tischverlängerung am Dickentisch empfehlen, damit hobelt sich's deutlich entspannter
Gruss, Klaus (der sich schon auf's zweite Bett freut)
Re: Zirbenbetten
Servus Klaus,
jetzt hat sich ne Weile etwas weniger in der Werkstatt getan. Von Mai letzten Jahres bis Jänner war ich im Zivildienst und im Jänner hat sich bei mir noch ne Menge verändert wodurch ich ne Weile gar nicht in der Werkstatt war. Aber jetzt wirds so langsam wieder das ich das ein oder andere Projekt starte.
Beruflich haben wir mal ein ganzes Schlafzimmer in Zirbe eingerichtet. Das Bett massiv und den Rest furniert. Ausgesehen hats wirklich gut, aber ich bin da ein halbes Jahr später nochmal reingekommen. Ich weiß nicht ob man bei dem extremen Zirbengeruch der im Zimmer war besser schläft
Ich kann doch hobeln, da geht das dann ganz alleine und ohne Auflage
So Spaß beiseite, Bettteile sind ja gerade 2 Meter lang und die Teile waren auch nicht wirklich breit. Dazu wars noch Zirbe was nicht wirklich schwer ist. Da geht das Hobeln noch ganz einfach alleine. Das längste was ich bis jetzt auf meiner Hobelmaschine hatte war Eiche in 40mm Stärke und 120mm Breite. Die Länge waren um die 3 Meter. Das ging grade noch so alleine und wurde auch nicht mehr ganz gerade
Aber bis gut 2 Meter hatte ich bis jetzt alleine noch überhaupt keine Probleme.
Dadurch dass ich die Tischverlängerungen noch nie hatte habe ich sie bis jetzt noch nicht vermisst. Wenn ich sie hätte würd ich sie dann wahrscheinlich nicht mehr hergeben
So ich es mir zur Zeit wünsche wird irgendwann noch zusätzlich ein Dickenhobel in der Werkstatt einziehen. Da muss ich aber noch schauen wie ich alles stelle und ob ich dann noch wo Platz habe Deshalb gibts derweil noch keine Verlängerungen.
jetzt hat sich ne Weile etwas weniger in der Werkstatt getan. Von Mai letzten Jahres bis Jänner war ich im Zivildienst und im Jänner hat sich bei mir noch ne Menge verändert wodurch ich ne Weile gar nicht in der Werkstatt war. Aber jetzt wirds so langsam wieder das ich das ein oder andere Projekt starte.
Beruflich haben wir mal ein ganzes Schlafzimmer in Zirbe eingerichtet. Das Bett massiv und den Rest furniert. Ausgesehen hats wirklich gut, aber ich bin da ein halbes Jahr später nochmal reingekommen. Ich weiß nicht ob man bei dem extremen Zirbengeruch der im Zimmer war besser schläft
Ich kann doch hobeln, da geht das dann ganz alleine und ohne Auflage
So Spaß beiseite, Bettteile sind ja gerade 2 Meter lang und die Teile waren auch nicht wirklich breit. Dazu wars noch Zirbe was nicht wirklich schwer ist. Da geht das Hobeln noch ganz einfach alleine. Das längste was ich bis jetzt auf meiner Hobelmaschine hatte war Eiche in 40mm Stärke und 120mm Breite. Die Länge waren um die 3 Meter. Das ging grade noch so alleine und wurde auch nicht mehr ganz gerade
Aber bis gut 2 Meter hatte ich bis jetzt alleine noch überhaupt keine Probleme.
Dadurch dass ich die Tischverlängerungen noch nie hatte habe ich sie bis jetzt noch nicht vermisst. Wenn ich sie hätte würd ich sie dann wahrscheinlich nicht mehr hergeben
So ich es mir zur Zeit wünsche wird irgendwann noch zusätzlich ein Dickenhobel in der Werkstatt einziehen. Da muss ich aber noch schauen wie ich alles stelle und ob ich dann noch wo Platz habe Deshalb gibts derweil noch keine Verlängerungen.
Grüße Matthias
Re: Zirbenbetten
Kurz vor Weihnachten habe ich 2 Zirbennachtkästchen gemacht. Sind zwar nicht für diese Betten, aber es passt thematisch hier gut dazu.
Da ich etwas unter Zeitdruck war gibts nur Bilder von den fertigen Nachtkästchen und ne kleine Beschreibung dazu.
Gebaut wurden sie im Stollenbau. Die Kanteln sind zusammengedübelt und die Füllungen eingenutet.
Statt den Scharnieren sind die Türen mit 6er Dübeln eingesetzt. Die Dübel sind in die Türen geleimt und auf der anderen Seite in ne Bohrung mit 6,5mm eingesetzt damit sie leicht auf und zu gehen.
Die Lade ist klassisch mit Lauf- und Kippleiste ausgeführt.
Sonst gibts eigentich nicht viel zu sagen. Wenn noch jemanden etwas interessiert, immer her mit den Fragen
Da ich etwas unter Zeitdruck war gibts nur Bilder von den fertigen Nachtkästchen und ne kleine Beschreibung dazu.
Gebaut wurden sie im Stollenbau. Die Kanteln sind zusammengedübelt und die Füllungen eingenutet.
Statt den Scharnieren sind die Türen mit 6er Dübeln eingesetzt. Die Dübel sind in die Türen geleimt und auf der anderen Seite in ne Bohrung mit 6,5mm eingesetzt damit sie leicht auf und zu gehen.
Die Lade ist klassisch mit Lauf- und Kippleiste ausgeführt.
Sonst gibts eigentich nicht viel zu sagen. Wenn noch jemanden etwas interessiert, immer her mit den Fragen
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Grüße Matthias
Re: Zirbenbetten
Gude Matthias,
Zwei schöne Nachtkästel die du da gebaut hast, würde ich mir auch in die Schlafstube stellen
Edit: Die Kanten von den Tischplatten hätte ich vielleicht etwas mehr abgerundet, da hat man weniger spitze Stoßkanten
Zwei schöne Nachtkästel die du da gebaut hast, würde ich mir auch in die Schlafstube stellen
Edit: Die Kanten von den Tischplatten hätte ich vielleicht etwas mehr abgerundet, da hat man weniger spitze Stoßkanten
Gruß Christian
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Sauberes Werkzeug, saubere Arbeit
Re: Zirbenbetten
Hallo Matthias,
ein schöner Einblick in die Verarbeitung eines bei uns unbekannten Holzes. Die übrige Verarbeitungstechnik ist auch sehr interessant.
Viel Freude an den Möbelstücken.
Gruß
Volker
ein schöner Einblick in die Verarbeitung eines bei uns unbekannten Holzes. Die übrige Verarbeitungstechnik ist auch sehr interessant.
Viel Freude an den Möbelstücken.
Gruß
Volker
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