Ausrisse beim Sägen von Birke MPX

[Olli_T]

Hallo Holzfreunde,

gestern hat der Holzhändler meines Vertrauens eine Platte 18mm Birke MPX Qualität BB/BB bei mir abgeladen. Am Abend habe ich die Platte in der Dunkelheit auf dem Hof mit der TS75 grob aufgeteilt. In der Werkstatt ist mir dann aufgefallen, dass es bei den Schnitten quer zur Deckschicht teilweise zu massiven Ausrissen gekommen ist.
Heute Abend beim Zuschnitt auf der Formatkreissäge das gleiche Problem. Ich hatte zunächst ein scharfes Universalblatt 315 Z48 montiert. Das gab böse Ausrisse auf der Unterseite. Dann hab ich auf ein 250 Z80 Feinschnittsägeblatt gewechselt. Damit wurde es deutlich besser. Aber ausrissfrei und perfekt geht anders.
Immer wieder habe ich in letzter Zeit bei MPX mit diesen Ausrissen zu kämpfen. Ich kann mich nicht erinnern, dass das früher vor 6 - 8 Jahren auch schon so schlimm war. Kann es sein, dass die Qualität nachgelassen hat? Die Ausrisse sehen so aus als würde die Deckschicht regelrecht von der Lage darunter abreissen. Das sind richtige fette Splitter.
Was kann ich dagegen tun, um ein besseres Ergebnis zu erhalten? Die einzige Lösung, die mir einfällt, wäre eine Zero Clearance Tischeinlage zu bauen, damit die Deckschicht beim Sägen besser abgestützt wird. Oder beim Sägen mit einer Harfaserplatte unterfüttern. Wobei mir das eigentlich schon wieder zu fummelig ist. Meint ihr das bringt was?

Gefrustete Grüße

Olli

[Mario]

Hallo Olli,
also beim Zuschnitt mit der TS 75 würde ich es auf jeden Fall mal mit Vorritzen probieren. Könnte auf der TKS auch helfen.

Grüße, Mario!

[Olli_T]

Danke für die schnelle Info, Mario. Gute Idee! Leider hat meine FKS keinen Vorritzer. Meinst Du mit dem Sägeblatt geht das auch? Welche Schnitthöhe ca? Vorwärts oder Rückwärts?
Gute N8
Olli

[Mario]

Hallo Olli,
ca 2-3mm, man muss natürlich aufpassen, dass das Werkstück fest arretiert ist, bzw. bei der TS die Schiene. Also ich meine, Du solltest den selben Schnittverlauf hinbekommen, wenn Du anschließend durchsägst. Ich würde das mit dem Feinsägeblatt machen.

Grüße, Mario!

[Mario]

Ich vergaß ja die Frage ob vorwärts oder rückwärts. Tja, bei der TS ist das ja keine Frage, oder!? Bei der Formatsäge ohne Vorritzer ja schon. Ich hab das mit einer normalen Tischkreissäge auch noch nicht getan, wäre ich jetzt auch etwas vorsichtig, Dir dazu zu raten. Bei Formatsägen mit Vorritzer laufen die Blätter ja entgegengesetzt, würde ich sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit der Formatsäge vielleicht erst recht zu Ausrissen kommen könnte.
Obwohl, mit der TS verhält sich das ja eigentlich genauso, oder hab ich da jetzt `nen Denkfehler!? Mit der TS hab ich das ja schon öfter getan, und es hat funktioniert. Auf jeden Fall würde ich erst mal nicht probieren auf der Formatsäge das Werkstück von hinten nach vorn zu ziehen.
Hat da vielleicht jemand schon Erfahrungen gemacht?

Grüße, Mario!

[pati65]

Hallo Olli

probiers mal mit Paketklebeband..........einfayh den Schnittbereich damit abkleben...............müßte funktionieren.......

Gruß Timo

[oldtimer]

Hallo Olli,

das passiert leider sehr häufig bei Birke. Soweit meine Erfahrung. Mit dem 250/Z80 Sägeblatt wird es besser, wie auch Du festgestellt hast.
Leider ist Birke MPX ja auch recht preiswert, die Birke zu zudem langfasrig. Ich finde dies aber an der FKS weitaus auffälliger als an der TS oder der CS 70 mit Splitterschutz.

Gruß
Volker

[Olli_T]

Hallo zusammen,

Besten Dank für Eure Tipps!

@Mario: Ich werde es mit Vorritzen auf der FKS probieren und berichten. Ich bin gespannt.

@Timo: Hab ich schon probiert. Bringt bei MPX Birke leider nur wenn überhaupt eine minimale Verbesserung.

@Volker: Deshalb wollte ich mir ja eine Tischeinlage bauen, die genau auf das Sägeblatt eingeschnitten wird, um die Situation auf der FKS zu verbessern. Meinst Du die Tischeinlage könnte die Funktion eines Splitterschutzes erfüllen? Hast Du Erfahrungen mit andere Multiplex Plattenwerkstoffen Buche bzw. Birke mit Deckfurnier wie es da mit den Ausrissen verhält?

Wie sieht es eigentlich mit der Höheneinstellung des Sägeblatts aus, um die Gefahr von Ausrissen auf der Unterseite zu minimieren? Gibt es da eine optimale Einstellung oder ist da egal?

Schönen Tag

Olli

[michaelhild]

Moje,

die optimale Schnitthöhe ist so, dass der Sägezahn (an der höchsten Position) komplett aus dem Werkstück heraus steht.

Eine Zero Clearence wird schon einiges bringen, der optionale Splitterschutz an CS 70 oder den Tauchsägen funktioniert ja genauso.
Allerdings verschleisst der auch und kann auch nur bei einem Sägeblattwinkel genutzt werden.

[oldtimer]

Hallo Olli,

verbessert wird das Ergebnis mit einer Tischeinlage auf jeden Fall. Diese unterliegt aber wie Michael bemerkt dem Verschleiß.

Bei der CS 70 hatte ich immer beim Zuschnitt von MPX entgegen aller Theorie, das Sägeblatt ganz heraus gefahren, und damit auch die besten Ergebnisse erreicht.. Dies habe ich bei der CS aber auch gemacht, weil ich oft größerer MPX-Platten zugeschnitten habe, und den Schnitt vorher mit dem Winkel angerissen hatte. Dann hatte ich eine gute Sicht auf den Schnitt und vermied das größere Werkstück zu verkanten bzw. auf einer Seite den Druck leicht zu erhöhen.
Bei einer größeren FKS ist dies natürlich nicht mehr erforderlich.

Gruß
Volker